BLOG

EINE STADTRAUMINSZENIERUNG AUF DEN SPUREN EHEMALIGER ARBEITER:INNEN IN MAGDEBURG

Versteht ein Algorithmus etwas vom Theater?

Seit mehreren Jahren sind wir als Gesellschaft mit dem sogenannten „digitalen Wandel“ konfrontiert. Sowohl im privaten als auch beruflichen Umfeld steigt die Kommunikation und der Einsatz digitaler Technologien. Die globale COVID-19-Pandemie hat den Prozess der Digitalisierung nochmals beschleunigt.

Wie sich konkret die Arbeitswelt über Jahrzehnte in Magdeburg verändert hat, zeigt die Stadtrauminszenierung „IN ARBEIT VON LAUFKATZEN, TRANSPORTHUNDEN UND KI-MÄUSEN von Meret Kiderlen und Kim Willems des Theaters Magdeburg.

Inhaltlicher Schwerpunkt der Stadtrauminszenierung

Schwermaschinenbau und Ingenieurskunst prägten seit dem 19. Jahrhundert das Selbstverständnis der Stadt Magdeburg. Doch nach der Wiedervereinigung wurden identitätsstiftende Unternehmen in kürzester Zeit abgewickelt. Besonders einschneidend war die Zerstückelung des Schwermaschinenbau-Kombinats „Ernst Thälmann“ (kurz SKET). Übrig blieben ein paar kleinere Firmen und viele Ruinen bzw. Brachen, die bis heute das Buckauer Stadtbild prägen. Was wurde aus den tausenden entlassenen Arbeiter:innen? Wo fanden sie ein neues Auskommen? Wo blieb das ungeheure technische Wissen? Und was wurde aus der Identität dieser Stadt, die wie wenige andere in Deutschland untrennbar mit dem Erfolg einer Industrie verbunden war? Was bedeutet heute »Arbeit« in Magdeburg?

Der Audiowalk folgt den Lebenslinien ehemaliger SKET-Mitarbeiter:innen und ihrer Nachkommen bis in die Ideenschmieden von Start-ups, in die Semi-Privaträume des modernen Homeoffice oder in das Vollzeit-Ehrenamt bei Hartz IV. Die Stadtrauminszenierung spürt einer Entwicklung nach, die in Magdeburg mit einem besonders schmerzhaften Schnitt begann und deren Zukunft wir kaum erahnen können.

Künstliche Intelligenz als Bühnenpartner

In der Stadtrauminszenierung, in der es sich zukunftsweisend u. a. um die Mensch-Maschine-Beziehungen dreht, spielt Künstliche Intelligenz, in Form eines Roboters, einen gleichwertigen Bühnenpartner. Die Performance ist nicht nur ein soziales Experiment, sondern sie soll viel mehr über den Einsatz von künstlicher Intelligenz in unserer Arbeitswelt und zugleich in der Kulturbranche sensibilisieren. Das Technikmuseum ist hierbei, mit seinen zum Teil antiken Ausstellungsstücken, ein kontrastreicher Bühnenraum.

Und der humanoide Roboter? Sein Algorithmus kann mittlerweile verschiedene Performer:innen unterscheiden und sein Handeln dementsprechend anpassen. Dies geschieht u. a. indem er die Ergebnisse früherer Aktionen analysiert und daraus lernt. In der Szene werden aber noch weitere verschiedene Aktivitäten des KI-Systems sichtbar. Nebenbei steuert der Algorithmus Musik- und Bewegungsabläufe. Das System bewegt sich dabei in einem entworfenen Spielraum. Manchmal lässt sich daher auch nicht abschätzen, was als Nächstes geschehen wird. Das sorgt dann bei jeder Vorstellung für einen gewissen Überraschungseffekt!

.

Das Stück ist eine Kooperation mit dem Theater Magdeburg, dem Technikmuseum, der regiocom, dem Betrieb 13 und dem Mittelstand 4.0–Kompetenzzentrum Magdeburg.

Interessiert, die Stadtrauminszenierung live zu sehen?

Tickets für den Audiowalk  „IN ARBEIT VON LAUFKATZEN, TRANSPORTHUNDEN UND KI-MÄUSEN sind hier erhältlich.

Möchten Sie mit unserem Roboter auch einmal in Kontakt treten? Am 05.07.2022 ab 16:00 Uhr veranstalten wir unsere DIGITALE DEGUSTATION in der Festung Mark Magdeburg! Vorbeischauen lohnt sich, es gibt auch noch viele weitere interessante Sachen zu entdecken!

.

ANSPRECHPERSON

Nadine Kaltschmidt

Nadine Kaltschmidt

  • KONTAKT

    Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Magdeburg “vernetzt wachsen”
    c/o Zentrum für Produkt-, Verfahrens- und Prozessinnovation ZPVP GmbH
    Sandtorstraße 23
    39106 Magdeburg